Der Death Valley Nationalpark, ist vor allem bekannt dadurch, der heisseste Ort weltweit zu sein mit Temperaturen über 50 Grad Celcius. Er ist zu dem der trockenste Nationalpark in Nordamerika und der tiefste Punkt liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel.

Trotz der hohen Temperaturen gibt es eine kleine Ansiedlung von Timbisha Shoshone Indianer, die in der Nähe der Hotel-Oase von Furnace Creek leben. Auch die Tierwelt ist mit 400 Arten relativ vielfältig. Darunter viele Säugetiere wie Füchse, Luchse und Pumas. Zu dem finden sich hier 23 endemische Pflanzenarten. Da soll mal einer sagen, in der Wüste gibt es kein Leben. Für Landschaftsfotografen gehört dieses Stück Erde wohl zu den absoluten Highlights. Hier gibt es unglaublich weite Wüstenlandschaften und die skurrilsten Felsformationen in den unterschiedlichsten Farben, bei besten Lichtverhältnissen.

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Sommer im Tal des Todes

Der Sommer beginnt im Death Valley schon etwas früher, nämlich im Mai. Eigentlich ist es dann zu heiß für einen Besuch im Tal des Todes, aber gerade der europäische Tourist lässt sich davon nicht abschrecken und die Amerikaner halten uns in diesem Zusammenhang für bekloppt. Auch wir haben im Vorfeld die vielen Schreckensgeschichten und Warnungen gelesen. So richtig wahrhaben wollten wir es aber nicht. Gut, dass ich (Marion) auf einen ausreichenden Wasservorrat und einer Kühlbox im Auto bestanden hatte. Schon bei der Einfahrt in dieses spektakuläre Tal spürt man, wie sich diese unglaubliche Hitze, trotz voll aufgedrehter Klimaanlage, in den Körper frisst. Hält man die Hand aus dem Autofenster, so fühlt sich die Luft an, wie ein heißer Föhn auf Stufe 3. Es war nicht nur heiß, sondern es rollte tatsächlich eine extreme Hitzewelle über Kalifornien, welche es noch schwieriger für uns machte. Wir hatten 120 Grad Fahrenheit (knappe 50 Grad Celcius) und längere Spaziergänge waren nicht möglich. Wanderungen sollten vor 10 Uhr morgens abgeschlossen sein.

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Highlights im Death Valley Nationalpark

Viel Zeit für Planung hatten wir nicht und so suchten wir uns die grössten Highlights bei Trip Advisor aus. Wir haben eigentlich alles Nennenswerte gesehen, was man bequem mit dem Auto abfahren kann.

Die Mesquite Flat Sand Dunes sind wunderschöne gelbbraune Sanddünen, die bis zu 30 m hoch sind. Aber vorsichtig, auch wenn der Weg nicht weit erscheint und viele Touristen anwesend sind, sollte man sich nicht zu weit entfernen und immer das Auto im Blick behalten. Idealerweise nimmt man eine Flasche Wasser mit. Es sind schon mehrere Personen hier verdurstet und gestorben.

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Harmony Borax Works – Nach der Entdeckung von Borax-Lagerstätten im Jahre 1881 wurde der Weg geöffnet für den einen grossräumigen Borax-Bergbau. Die Harmony-Operation wurde berühmt durch die Verwendung von großen Zwanzig-Maultier-Zügen, welche das Borax zur nächsten Eisenbahn in Mojave, Kalifornien transportierten.

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Das klimatisierte Besucherzentrum Furnace Creek eignet sich am Besten zum Ausruhen und Pausieren. Es gibt kleine Ausstellungen, einen Film, einen Bücherladen und sogar Ranger die sehr gerne alle Fragen beantworten. Von 10 Uhr morgens bis 15 Uhr nachmittags gibt es auch Free Wifi. Spätestens hier muss man sich dann selbstständig am Automaten eine Eintrittskarte für den Nationalpark Death Valley kaufen. Kostenpunkt 20 Dollar.

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Badwater Basin, surreale Landschaft mit riesigen Salzseen und mit 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel zugleich der tiefste Punkt Nordamerikas. Nach schweren Regengüssen kann sich hier ein See bilden und es wird empfohlen, bei heißem Wetter nicht raus zu laufen. Ehm ja, das kann ich nur bestätigen. Nach unserem 10-minütigen Spaziergang waren wir feuerrot und erschlagen von der Hitze. Nicht weil uns die Sonne das Gesicht verbrannt hätte, wir waren schließlich eingecremt und hatten Mützen auf, nein, wir trockneten langsam von innen aus, oder besser gesagt ziemlich schnell sogar. Das Rauslaufen ist nicht das Problem, sondern der Rückweg. Als uns klar wurde, dass wir umdrehen sollten, schien der vermeintlich kurze Weg (das Auto war in Sichtweite) schier unbezwingbar. Wie gut, dass wir wenigstens eine Flasche Wasser dabei hatten. Nach diesem Ausflug verzichteten wir darauf nochmals auszusteigen. Sieht ja auch vom Auto aus gesehen alles sehr schön aus. Wir kamen uns vor wie in einem dieser epischen Filme, in denen ein Mann verzweifelt durch die Wüste läuft, die kein Ende zu finden scheint. Nur endet es im Film dann meist tödlich.

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Devils Golf Course – Eine riesige, durch Wind und Regen in gezackten Spitzen erodierte Steinsalz Fläche. So unglaublich spitz und scharf, dass nur der Teufel selbst hier Golf spielen könnte.

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Der Artists Drive ist eine landschaftlich schöne Fahrstrecke über 14.5 km, welche durch vulkanische Hügel in den schönsten Farben führt. Der Farbenreichtum wird durch Oxidation verschiedener Metalle verursacht, die in den Felsen vorkommen, zum Beispiel Eisen (rot bis dunkelrot) oder Kupfer (türkis bis grün). Besonders malerisch sieht es im Lichtschein des späten Nachmittags aus.

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Der Zabriskie Point ist für seine bizarren Erosionslandschaften bekannt. Die Gesteinsformationen sind die Sedimente des ehemaligen Lake Zabriskie, der vor neun Millionen Jahren ausgetrocknet ist. Ein Paradies für Landschaftsfotografen.

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Vom Dante´s View in 1524 m Höhe hat man wohl den spektakulärsten Ausblick auf das Death Valley. Hier oben sind die Temperaturen wesentlich angenehmer. Der Aussichtspunkt liegt zwar ein wenig ab vom Schuss, ist aber absolut die Anfahrt wert.

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Übernachtung in Beatty

Wir übernachten außerhalb des Nationalparks in dem kleinen Wüstenort Beatty. Schon das Schild am Ortseingang warnt uns davor etwas Falsches zu tun oder zu sagen. Hier gibt es Neighbourhood watch. Im Ortskern liegt ein Arsenal an Munition am Straßenrand. Gegenüber von unserem Motel gibt es einen richtig urigen Saloon aus Holz und nebenan einen schönen kleinen Biergarten im Western Look. Wir gönnen uns einen saftigen Cheeseburger mit Chips und Bier. Mit Chips meinte man hier nicht Pommes, sonder es kam wirklich eine kleine Tüte Kartoffel chips von Lays als Beilage.

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Mit dem „The Exchange Club“ Motel in Beatty waren wir zufrieden. Für eine Nacht reicht sowas völlig aus.

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Gleich nebenan war dieser Saloon

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Nützliche Tipps

  • Genug Wasser mitführen um im Falle einer Panne zu überleben.
  • Mindestens 4 Liter Wasser täglich pro Person trinken, Hitze und Flüssigkeitsverlust sind tödlich.
  • Im Sommer immer auf befestigten Straßen bleiben. Wenn das Fahrzeug liegen bleibt bitte dort auf Hilfe warten. Die hauptsächliche Todesursache im Death Valley ist ein Autounfall und das darauf folgende Verdursten.
  • Vergessen Sie die Technik und nehmen Sie eine Karte mit. Handys funktionieren nicht und GPS führt zu gefährlichen Abkürzungen.
  • Es leben Klapperschlangen, Skorpione und schwarze Witwen im Park.

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Weitere Artikel zu diesem Roadtrip durch den wilden Westen der USA:

Roadtrip von Las Vegas nach Fresno, Kalifornien

Der Sequoia Nationalpark – Tipps und Infos

Über den Tioga Pass durch den Yosemite Nationalpark

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3 comments

Sandra

Einfach nur WOW. Aber das bin ich ja von euch gewohnt!

Monika and Petar Fuchs

Wie heiß es im Death Valley sein kann, habe ich selbst oft erlebt. Daher finde ich Deine Warnungen und Hinweise toll! Es ist wirklich unglaublich, wie schnell die Hitze einem die letzten Kräfte raubt. Trotzdem ist das Death Valley wunderschön. Vor allem die Farben haben es uns angetan. Die hast Du in Deinen Fotos ja hervorragend eingefangen.

    Marion und Daniel

    Hey Ihr zwei, wir haben jetzt erst euren Kommentar gelesen. Der scheint irgendwie im Spam Ordner gelandet zu sein. Freut uns sehr, dass euch unser Beitrag gefällt. Das Death Valley ist wirklich traumhaft und die Landschaften und Farben der Wahnsinn. LG Marion und Daniel

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