Der Sequoia Nationalpark ist der zweitälteste Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika. In diesem Mammutbaum Wald, von den Amerikanern liebevoll „Giant forest“ genannt, steht der größte Baum der Welt, der “General Sherman Tree”. Er ist 84 m hoch, wird auf 1.385 Tonnen geschätzt und hat am Boden einen Umfang von nahezu 32 m. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als wir direkt vor ihm standen. Da wir unglücklicherweise während des Memorial Day Weekends unterwegs waren, gab es ein regelrechten Ansturm.

Strasse zum Sequia Nationalparksequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-1-von-28

Kurz vor dem Eingang in den Park hatten wir dieses Wahnsinns Panorama.sequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-2-von-28 sequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-3-von-28

Der Tunnel Rock – Wer entdeckt Daniel in diesem Foto?sequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-4-von-28 sequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-5-von-28

Familienausflug in die Natursequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-6-von-28 sequia-nationalpark-in-kalifornian-usa-7-von-28

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General Sherman Tree

Im Volumen des gesamten Gehölzes ist der General Sherman Tree der größte lebende Baum der Welt. Nur eine Baumart lebt länger, eine hat einen größeren Durchmesser, drei Sorten wachsen höher, aber keiner ist vom Volumen her größer. Die Sequoias wachsen auf natürliche Weise nur am Westhang der Sierra Nevada zwischen ungefähr 1.500 m und 2.500 m Höhe. Der General Sherman wird auf ein Alter von 2.200 Jahren geschätzt.

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Wegen des Memorial Day Feiertages war der Park ziemlich überlaufen

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Die Sequoias und das Feuer

Die Sequoias scheinen unsterblich zu sein. So ganz stimmt das zwar nicht, jedoch können ihnen Krankheiten, Pilze und auch Feuer nicht viel anhaben. Im Gegenteil, diese Mammutbäume stehen in einem besonderen Verhältnis zu den alljährlichen Buschbränden in Kalifornien. Ohne diese Feuerbrände wären sie nicht überlebensfähig. Diese Riesen sterben nicht an Altersschwäche und auch Insekten machen ihnen nichts aus. Die meisten sterben, indem sie umfallen. Die Sequoias produzieren Samen so leicht und klein wie Haferflocken. Ausgewachsene Bäume produzieren jährlich 2.000 eiergroße Kegel die 400.000 Samen enthalten. Diese Samenspender hängen bis zu 20 Jahre ungeöffnet am Baum. Eichhörnchen öffnen ab und zu ein paar davon.

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Hier kommt das Feuer ins Spiel.

Das Feuer ist der Schlüssel bei der Samenverbreitung und Fruchtbarkeit. Es macht die Kegel trocken, öffnet sie und die Samen fallen herunter. Buschfeuer brennt kleineres Gehölz nieder und lässt so Sonnenlicht auf den Boden. Die niedergebrannten Stämme und Äste auf dem Waldboden werden zu Asche und somit zu wertvollem Dünger. Fazit: Der Besuch in diesem Giant Forest hat uns sehr beeindruckt. Man lernt, dass manche Dinge einfach so sein müssen, wie sie von der Natur vorgegeben sind. Sicherlich sind so große Brände erst einmal Angst einflößend, jedoch erfüllen auch diese ihren Sinn im Kreislauf der Natur.

Sicherheitsregeln

Wir befinden uns in der Wildnis. Oft vergisst man dass, da man an den Hotspots in den schönsten Nationalparks selten alleine ist. Doch leider passieren immer wieder tragische und unnötige Unfälle in der Natur. Deshalb gibt es hier eine kleine Liste mit möglichen Risiken, die vom Park Service herausgegeben wurde:

  • Tod durch Ertrinken – Die Todesursache Nummer 1 in den amerikanischen Nationalparks
  • Keine Tiere berühren – Flöhe auf Nagetieren können die Pest übertragen und der Kot von  Hirschmäusen kann das Hanta Virus übertragen.
  • Zecken – Bitte überprüfen Sie sich auf Zecken nach einem Spaziergang in den Gräsern. Ein kleiner Prozentsatz kann Lyme Diseases übertragen.
  • Giardia – Das sind mikroskopisch kleine Dünndarm Parasiten, die Magenverstimmungen auslösen. Daher bitte Wasser in der Wildnis erst nach 3-minütigen abkochen trinken.
  • Gifteiche – Ein Strauch bis zu 1500 m Höhe. Rote Blätter und weißliche Beeren im Herbst, im Winter kahl. Blätter glänzend grün in Dreiergruppen im Frühjahr. Wenn Sie einen Teil       davon berühren, waschen Sie sofort Haut und Kleidung.
  • Unterkühlung – Anzeichen können sein, stolperndes Gehen, Vergesslichkeit, extreme Schläfrigkeit. Hier helfen warme, gezuckerte Getränke und warme, trockene Kleidung und  Schlafsäcke.
  • Klapperschlangen – Passen Sie auf beim Gehen und Aufammeln von etwas. Die Bisse sind selten tödlich, aber verursachen Gewebeschäden. Wenn Sie gebissen wurden rufen Sie sofort die Nummer 911 an.
  • Gewitter – Am besten verschwindet man in ein Gebäude oder setzt sich ins Auto. Alles andere wird nicht empfohlen.
  • Handyverbindung – Oft funktionieren die Handynetze nicht oder nicht gut im Park. Verlassen Sie sich nicht darauf.
  • Berglöwen – Selten zeigen sie sich, aber falls doch: Rennen Sie nicht weg. Machen Sie sich so groß wie möglich. Wenn sich der Berglöwe aggressiv verhält, wedeln Sie mit den Händen, Rufen Sie laut und werfen Sie Steine und Äste nach ihm. Wenn Sie attackiert werden, kämpfen Sie! Bitte melden Sie jede Sichtung.
  • Gehen Sie nicht alleine wandern, falls doch erzählen Sie jemanden von Ihren Plänen. Nehmen Sie eine Karte und warme Kleidung mit. Achten Sie auf herunterfallende Äste. Nehmen Sie sich Zeit.

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Der Lebensraum der Bären

Dies ist der Lebensraum der Bären. Der Mensch ist hier nur zu Besuch. Die oberste Parkregel lautet daher: „Lagern Sie ihre Nahrungsmittel richtig“. Dafür gibt es abschließbare Metallcontainer an jedem Parkplatz, den die Bären nicht öffnen können. Wenn Essen im Auto zurückbleibt, besteht die Gefahr, das ein Bär alles daran setzt das Festmahl zu bekommen. Das ist nicht nur ärgerlich für Automieter, sondern auch für den Bären, denn dieser müsste danach erschossen werden. Das gilt natürlich auch für das Picknick, es darf nie unbeaufsichtigt sein. Backpacker müssen einen tragbaren Behälter am Parkeingang kaufen.

Wenn sich ein Bär nähert, machen Sie sich so groß wie möglich, wedeln Sie mit den Armen und werfen Sie Steine. Aber bitte nicht in das Gesicht. Halten Sie einen sicheren Abstand aber bleiben Sie standhaft. Wenn Sie ihr Essen verlassen, bedeutet das für die Bären, dass es sich lohnt, Menschen zu erschrecken. Die Tiere sind sehr lernfähig. Sollte ein Bär ihnen etwas weggenommen haben, dann versuchen Sie bitte nicht es zurückzuholen.

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Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Die Parks haben 24/7 an jedem Tag im Jahr geöffnet. Die Eintrittskarte für ein Auto kostet derzeit 30 Dollar. Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Website des National Park Service.

Rückfahrt

Zurück fuhren wir durch den Kings Canyon Nationalpark, weil wir eine andere Strecke zurück nach Fresno fahren wollten. Leider hatten wir hier nicht mehr genug Zeit um Fotostopps und Pausen zu machen, da es bereits dunkel wurde. Dafür gab es eine großartige Belohnung am Ende des Tages. Am Wegesrand sahen wir eine sehr gut besuchte Pizzeria. Jeder bestellte sich eine amerikanische „Giant“ Salami Pizza und ein kühles Bier. Besser konnte der Tag nicht enden.

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Auf dem Rückweg nach Fresno

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2 comments

Barbara (Barbaras Spielwiese - Reiseblog)

Super Bericht! Die Fotos sind ja ein Traum, Euer Ausflug war sicher sehr beeindruckend mit all den großen Bäumen und einer Natur, die wir so gar nicht kennen.

Danke für die vielen Informationen und Tipps zum Sequioa Nationapark, irgendwann steht der bei mir auch auf der Liste. Bei den Menschenmengen (also anderen Termin wählen) vergisst man wirklich leicht, dass man in der Wildnis ist, daher finde ich die Tipps wirklich wichtig und praktisch.

Und: Die „Giant“ Salami Pizza und ein kühles Bier hätte ich auch genommen! 🙂

    Marion und Daniel

    Hey Barbara, vielen Dank. Der Sequia NP ist wirklich ein Traum. Unglaublich wie vielfältig unsere Erde doch sein kann.

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