Ein Highlight in Zimbabwe war für mich die nostalgische Zug Fahrt von Bulawayo zu den gigantischen Victoria Falls. Auf dem Weg dorthin schaukelten wir durch den Hwange Nationalpark. Mitten in der Nacht machte es einen Schlag und der Zug blieb stehen.

Ich hörte Leute erzählen, wir hätten einen Elefanten umgefahren. Da es stockdunkel draussen war, konnte ich nix sehen. Immer mehr Leute gingen aus dem Zug um nachzuschauen. Auch ich habe mir angesehen was da los war. Draussen hatte ich schon den typischen Geruch nach Wildtieren in der Nase. Dann sah ich den Elefanten, er lag regungslos auf den Gleisen vor der Lok. Einige der Fahrgäste hatten Messer dabei und schnitten sich grosse Stücke der Leber heraus und packten es in Plastiktüten. Die Leber ist ein zartes Fleisch und gut für den Verzehr geeignet. Nebenan in der Dunkelheit hörte man das schreien der restlichen Elefanten aus der Herde. Es war sehr gefährlich, da die Herde jeden Moment angreifen konnte. Aus Angst vor diesen grossen Tieren bin ich wieder zurück in mein Zugabteil. 6 Stunden später war der Elefant von den Gleisen geräumt und die Lok ausgetauscht. Die Fahrt konnte weitergehen.

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Auffällig in Zimbabwe war mir, dass die weisse Bevölkerung besonders rassistisch war. In einer Bar lernte ich einige von ihnen kennen. Voller stolz wiesen sie mich darauf hin, dass in dieser Bar keine Schwarzen erwünscht sind. Während wir nun Fussballspiele der WM 2010 schauten, war auf einmal der Strom weg. Einer der Gäste meinte, dass dies völlig normal sei, ein IMF (It’s Mugabes fault) Problem. Der Strom ist hier jeden Tag immer wieder mal unterbrochen.

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Die Ruinen von Khami

Die ehemalige Königsstadt Khami liegt 5 Kilometer westlich von Bulawayo und ist nach Great-Zimbabwe, die zweitgrößte Ruinenstadt des Landes. Schon vor 10.000 Jahren lebten hier die ersten Menschen. Die Ruinen der Paläste sind heute für Besucher zugänglich. 1986 wurde dieser Ort zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Um das Jahr 1000 nach Christus beginnt die eigentliche Geschichte von Khami. Zu dieser Zeit entstanden unter dem Einfluss von Great-Zimbabwe mehrere kleinere Königreiche; eines davon war das Reich der Torwa. Auf einer grösseren Fläche bauten die Bewohner Lehmhütten. Die einstigen Könige, die hier  regierten, ließen für sich einen prächtigen Palast und einige Stein Häuser erbauen. Eine Besonderheit ist, dass hier Porzellan aus China und Gegenstände aus Europa gefunden wurde, was einen regen Handel zwischen Khami und dem Rest der Welt belegt.

Um 1680 fielen die Rozwi, eine Dynastie aus dem Norden, in der Stadt ein und zerstörten sie. Nicht alle Gegenstände fielen der Wut zum Opfer, und so können beispielsweise die Insignien des Königs noch heute im Museum in Bulawayo bestaunt werden.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen dann weiße Siedler in die Stadt, da sie hier Gold vermuteten. Sie gruben die Erde um, was in der Zerstörung wichtiger archäologischer Belege über die Hochkulturen Afrikas resultierte.

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Ein weiteres IMF Problem war die Inflation unter der das Land leidet. Der Zim-Dollar wurde von Tag zu Tag wertloser und die offizielle Währung war 2010 der USD und der südafrikanische Rand. Die Supermärkte waren nur mit dem nötigsten gefüllt. Aus der einstigen Kornkammer Afrikas, hat Diktator Mugabe eines der ärmsten Länder Afrikas geschaffen.

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Wechselgeld auf einen 5 USD Schein in einem Taxi in Bulawayo.

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Strassenmusiker in Bulawayo.

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Unterwegs im 1.Klasse Abteil in einem Zug der noch aus kolonial Zeiten stammt.

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Die Grenzbrücke über den Zambezi nach Zambia.

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Luxus Kaufhaus in der Hauptstadt Harare.

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Am Kariba Stausee gibt es eine grosse Population an Nilpferden und Elefanten. Hier sollte man nicht zu Nahe kommen, denn diese Dickhäuter sind die gefährlichsten in ganz Afrika und haben schon mehr Menschen getötet als Löwen oder Krokodile. Diese Exemplare habe ich 200 Meter von meiner Terrasse meines Bungalows in Kariba bestaunen können.

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Hausboot auf dem Kariba Stausee.

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Marabu Vögel am Kariba Stausee. Diese Vögel gehören zur Familie der Störche und sind im subsaharischen Afrika beheimatet.

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Die grosse Staumauer in Kariba und gleichzeitig Grenzübergang nach Zambia.

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Gefahrene Kilometer seit der Abfahrt in Sigmaringen: 27 700 km

Vorheriger Artikel dieser Reise

Einmal rund um Afrika – Teil 14 – Südafrika

 

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