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Georgien (1) – Batumi, das Las Vegas am schwarzen Meer

Daniel, 12. Dezember 20168. April 2019

Abenteuer Georgien, ein Reisebericht und nützliche Infos. Eigentlich wollten wir schon lange mal nach Georgien, da wir schon viel Positives über das kleine Land am Kaukasus gehört und gesehen hatten. Von suptropischen Stränden am schwarzen Meer, über die alpinen Gipfel des Kaukasus, bis hin zu wüstenähnlichen Steppen bietet diese kleine Land mehr als man sich vorstellen kann. Für Kultur Interessierte finden sich etliche Klöster, Ruinen und Burgen in spektakulärer Lage. Es gilt als sicheres Reiseland und die Menschen sind sehr ehrlich und freundlich. 

Georgien ist zu dem eines der Ursprungsländer des Weinbaus, mehr als 8000 Jahre reicht diese Tradition schon zurück. Ausserdem lieben die Georgier gute Gesellschaft, trinken sehr viel Alkohol und sind äusserst begabte Sänger und Musiker. Die georgische Musik wurde übrigens zum Weltkulturerbe erklärt.

So sah unsere Reiseroute aus. Reisezeitraum war von 17. – 30. Oktober 2016.

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Ankunft in Kutaissi

In der Nacht erreichen wir Kutaissi. Die Polizei und eine Horde Taxifahrer empfangen uns, als wir aus dem kleinen Flughafen treten. Letztere waren überhaupt nicht aufdringlich, was sicherlich auch an der Präsenz der Ordnungshüter lag. Nach einem kurzen Anruf übergab uns dann kurze Zeit später gleich ein Mitarbeiter von Kaukasus-Reisen den von uns reservierten Allradwagen.  Auf der Strecke vom Flughafen bis in die Stadt zu unserem Hotel gab es glücklicherweise nicht sehr viel Verkehr. Wir waren sehr müde, es war stockdunkel und wir mussten uns erst an das neue Gefährt gewöhnen. Für die erste Nacht gönnten wir uns ein besseres Hotel, das Lux Hotel (Doppelzimmer 30 Euro). Die Fahrt dorthin war von Autoleichen gesäumt. Offensichtlich eine Art Werkstatt, Schrott und Auto Viertel. Das Hotel selbst, mit seiner bunten Beleuchtung, sah von außen aus wie eine Geisterbahn auf dem Jahrmarkt. Von innen war es ganz nett und schön eingerichtet.

Fahrt nach Batumi

Da wir beide noch nie am Schwarzen Meer waren, wollten wir unbedingt einen kleinen Abstecher dorthin machen. Die Stadt Batumi gilt als Las Vegas Georgiens und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Über breite ungeteerte Schotterstraßen geht es raus aus Kutaissi. Wir nehmen nicht die einfache Hauptroute, weil wir uns vom Reiseführer verleiten liessen eine ganz tolle Panoramastraße zu fahren. Leider fanden wir diese aber nicht auf. Nichtsdestotrotz, war unser Fahrtag durch die kleinen Dörfer sehr aufregend. Sehr interessant fanden wir die vielen Tiere wie Gänse, Rinder, Ziegen, Hunde und Schweine, welche die Strasse kreuzten. Letztere haben wir in dem Ausmaß noch nie gesehen, ein echtes grunzendes Highlight. 

In den Aussenbezirken von Kutaisi sehen die Strassen so aus.

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Herrliches Panorama auf die Berge des grossen Kaukasus.

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Solche Schweine kreuzen des öfteren die Strasse.

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Immer wieder wird unser Auto beim vorbeifahren von riesigen Wachhunden angegriffen. Manche waren so laut und wütend, dass sie wirklich sehr angsteinflössend waren.

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Unterwegs ist es übrigens für eine Frau sehr schwierig eine Toilette zu finden. Jeder passende Busch oder Felsen sollte in Betracht gezogen werden. Oft haben nicht mal Restaurants und Geschäfte am Strassenrand Toiletten, die man benutzen darf.  

Tipp: Leider haben wir erst gegen Ende der Reise kapiert, dass es bei jeder Gulf Tankstelle eine frei zugängliche und überraschenderweise sehr saubere Toilette gibt. Wenn möglich also im 2-Stunden-Takt bei Gulf anhalten. Zu dem bietet diese Tankstelle auch ein freies W-Lan Netz.

Herrlicher Blick auf das schwarze Meer und die Skyline von Batumi.

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Souvenir Laden am Strassenrand.

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Bettelnder Strassenhund wie es ihn an jeder Ecke gibt. Hunde mit einer Marke am Ohr sind geimpft und man kann sie problemlos streicheln.

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Bei der Einfahrt nach Batumi, von Norden kommend, breitet sich eine atemberaubende Skyline entlang des Schwarzen Meeres aus. Hier lohnt sich ein Fotostopp.

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Batumi – Das Las Vegas am schwarzen Meer

Batumi gilt als Las Vegas am schwarzen Meer. An jeder Ecke findet sich ein Casino und im Sommer findet eine Strandparty neben der anderen stattfinden. Ein Ort zum Spass haben und Geld ausgeben. Wir waren jedoch im Oktober da und die Saison war schon zu Ende. Dementsprechend hatten die Strandbars alle geschlossen und Touristen waren so gut wie keine mehr da. Die kilometerlange Strandpromenade eignet sich hervorragend zum auf und ab Flanieren. Wasserspiele mit Musik sorgen für Unterhaltung und Spaß. Kunstvolle Skulpturen verzieren das Stadtbild.

In Batumi steht das weisse Haus auf dem  Kopf.

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Fischer am Hafen von Batumi.

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Dämmerung mit herrlicher Sicht auf die Berge des Kaukasus.

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Sehr schön sind auch die zwei großen beweglichen Statuen der Liebe: „Ali und Nino“. Sie sind inspiriert durch eine große dramatische Liebesgeschichte zwischen einem Moslem und einer Christin, über die auch ein Buch geschrieben wurde. Ein toller Literaturtipp zur Vorbereitung auf jede Kaukasus-Reise oder als Lektüre für alle Daheimbleibenden.

Ali und Nino: Eine Liebesgeschichte

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Im Oktober war nichts mehr los. Die Touristen waren weg und alles stand still.

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„My warm Guesthouse“ in Batumi

Wir übernachteten im „My warm Guesthouse“ in einem großzügigen Doppelzimmer mit Balkon für umgerechnet 12 Euro pro Nacht. Auf der Kommode stehen 2 Karaffen, mit georgischem Wein und Schnaps, als Willkommensgeschenk bereit. Wir kommen gar nicht dazu ihn auszutrinken, weil uns der nette Besitzer direkt in der Lobby auf mehrere Gläschen eingeladen hat. Motiviert schenkt er immer wieder nach, bis die Flasche leer ist und erzählt uns, in eigentlich nicht vorhandenem Englisch, wie seine Erlebnisse in der Zeit als er in der DDR stationiert war. Während der Sowjetzeit hatte er in der ehemaligen DDR gedient und versuchte uns die ganze Nacht irgendetwas zu erklären. Das Einzige was wir klar verstehen konnten, ist die Tatsache, dass er von 1981 bis 1983 als Soldat wohl einige Zeit in einem umgebauten Konzentrationslager nächtigen musste und des Öfteren als Russenschwein bezeichnet wurde. Er antwortete darauf immer, dass er gar kein Russe sondern ein Georgier sei. Trotzdem scheint er Deutschland zu lieben. Diese Bekanntschaft hat den Aufenthalt in Batumi noch um einiges interessanter gemacht.

Infos und nützliche Tipps

Anreise: Wir hatten einen Direkt Flug mit Wizz Air* von Memmingen nach Kutaisi gebucht, die Flugzeit betrug 4,5 Stunden. Wenn wir von Memmingen abfliegen parken wir gewöhnlich auf einem kostenlosen Park and Ride Parkplatz in der Stadt und nehmen den Bus für 3 Euro zum Flughafen. Das spart teure Parkgebühren. Da wir viel Gepäck hatten und auf unsere Foto- und Filmausrüstung nicht verzichten wollten entschieden wir uns für ein Plus Ticket. Mit diesem Ticket konnten wir nicht nur einen weiteren persönlichen Gegenstand mit ins Flugzeug nehmen, wie zum Beispiel eine Handtasche, sondern auch ein großes Gepäckstück bis 32 kg aufgeben. Es ist sinnvoll bei der Gepäckaufgabe am Schalter darauf hinzuweisen, dass man ein Plus Ticket hat, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Wizz Air bietet am Montag und Freitag jeweils einen Flug von Memmingen nach Kutaisi an. Die Preise beginnen schon ab 14,99 Euro (One way inkl. Steuern und Gebühren). Ein echtes Schnäppchen, welches  sich lohnt.

Mietwagen und geführte Touren: Kaukasus-Reisen* ist ein Tourismus Unternehmen mit Sitz in Tiflis, der Haupstadt von Georgien. Das Unternehmen bietet neben Mietwagen auch geführte Offroad-, Wander-, Reit- und Kultur-Touren an. Hans Heiner Buhr, der Chef des Unternehmens spricht perfektes Deutsch und hilft bei allen Fragen und Problemen gerne weiter. Unser Mitsubishi Pajero (Benziner)4×4 kostet hier 55 Euro/Tag. Ein sehr guter Preis wie wir finden und der Wagen kann sogar am Flughafen in Kutaissi abgeholt und wieder abgegeben werden.

Georgisches Frühstück: Meist gibt es einen Teller mit aufgeschnittenen Tomaten und Gurken, russischem Salat, tot gekochten Eiern, und wenn man sehr viel Glück hat auch ein gutes Rührei und Blini, das sind russische Crepes. Dazu jeweils eine lokale Wurst- und Käsesorte, die in Deutschland eher nicht bekannt sind. Wir haben das ein zweimal probiert und ansonsten darauf verzichtet, weil es sich für uns nicht gelohnt hat.

Supermärkte in Georgien: Edeka ist ein Name, auf den wir in Georgien immer wieder trafen. In den größeren Supermärkten finden sich sogar deutsche Bäckereien, auch wenn das Backgut doch sehr anders ist, schmeckt es hier wohl am Besten. Produkte aus Deutschland wie Kekse, Süßigkeiten und Bier scheinen hier weit verbreitet und sehr beliebt zu sein. Jedoch sind die Preise für deutsche Waren um einiges höher als zu Hause.

Mitbringsel – Geschenk Tipps: Als Geschenktipp aus Deutschland empfehlen sich Markenschokolade für Kinder, oder wie wir es gemacht haben, kleine Jägermeister für die Erwachsenen, die uns unterwegs geholfen haben. Exotisch sollte es sein und schwer erhältlich, dann ist die Freude groß. Auch wir haben immer wieder Geschenke erhalten, in Form von georgischen Süßigkeiten oder Früchten. Auch viele Straßenhunde leben von Spenden der Menschen. Die Hunde wissen ganz genau wo sie am meisten bekommen. Am beliebtesten scheinen Sehenswürdigkeiten zu sein.

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