September ist die perfekte Reisezeit um im Allgäu einem Viehscheid beizuwohnen. Jedes Jahr im Frühjahr werden die Rinder und Kühe auf die saftig grünen Bergweiden getrieben und im September gehts dann wieder runter ins Tal wo die Tiere wieder in den Stallungen des Bauern untergebracht werden. Diese Prozedur nennt man Viehscheid. Das ganze wird natürlich in einem großen Bierzelt mit Musik und regionalen Köstlichkeiten gefeiert.
Während unseres Aufenthalts in Balderschwang gab es einen Almabtrieb in Kranzegg und so schlängelten wir uns auf kurvigen Straßen durch atemberaubende Landschaften und vorbei an saftig grünen Wiesen, bespickt mit gefleckten Kühen. Der Viehscheid in Kranzegg ist nicht der größte Almabtrieb der Region aber einer der schönsten mit familiärer Atmosphäre. Dieses Jahr beliefen sich die Besucherzahlen auf sage und schreibe 4000 Einheimische und Besucher, so viel wie schon lange nicht mehr.
Während den Wartezeiten zwischen den Abtrieben, kann man sich auf dem Krämermarkt mit allerlei Souvenirs und Mitbringsel eindecken und sich mit Bier und deftiger Kost stärken.
Ist der Alpsommer unfallfrei verlaufen, führt traditionell ein prächtig geschmücktes Kranzrind die Herde an. Speziell für diesen Tag legt man den Rindern sogenannte „Zugschellen“, auch bekannt als „Kuhglocke“ an.
Das Glockengeräusch ist von den Bergwiesen bis hinunter ins Tal zu hören und geht nicht nur den Touristen unter die Haut. Es ist ein einzigartiges Spektakel.
Die Tiere von insgesamt 6 Bauern wurden üppig geschmückt.
Nicht nur die Kühe sind prachtvoll geschmückt, auch die Einheimischen zeigen sich in traditioneller Tracht.
Auch dieser kleine Hund will auf sich aufmerksam machen.
Zum ersten mal tummelte sich auch eine Schafherde, aufgrund Futtermangels, unter den 174 Kühen, 66 Jungrindern, einem Pferd und zwei nicht so zufriedenen, geschmückten Eseln.
Dem Esel gefällt das ganze Spektakel nicht wirklich gut.
Ein Bier zum Feierabend, dass muss sein.
Traditionen sind einfach was tolles. Ich finde es schön wenn sie erhalten werden!