Las Vegas, eine Stadt der Superlative und eine Welt des Scheins uns Seins. An jeder Ecke blinken Werbeanzeigen, Spielautomaten findet man sogar im Supermarkt und die verrücktesten Menschen tummeln sich auf den Strassen. Es ist eine Stadt in der Spass haben an oberster Stelle steht. Aus diesem Grund übt Las Vegas eine magische Anziehungskraft auf seine Besucher aus, sodass man immer wieder zurückkehrt.
Red Rock Canyon
Vom Death Valley fahren wir durch die Wüste zurück nach Las Vegas um dort die letzten Nächte unserer USA-Reise zu verbringen. Bevor es aber zurück in die „Sin City“ geht, machen wir einen Abstecher zum Red Rock Canyon. Schließlich sind wir ja nicht so oft hier und wollen so viel wie möglich auf dem Weg mitnehmen. Der 21 Meilen lange Scenic Drive am Red Rock Canyon wird nicht umsonst so genannt. Nach Entrichtung der Eintrittsgebühr von 7 Dollar fährt man mit maximal 35 m/ph gemütlich vor sich hin und kann so die farbenfrohen Steinformationen am Wegesrand geniessen. Natürlich gibt es genügend Möglichkeiten für Fotostopps und kleinere Wanderungen zwischen 2 und 10 km. Da die Panoramastraße nur 27 km von Vegas entfernt liegt, ist sie ein ideales Ausflugsziel, um dem Trubel der Stadt zu entkommen und einen Blick in die Natur der Mojave Wüste zu werfen. Hier wurden übrigens auch einige Szenen für den Film „Fear and Loathing in Las Vegas“ gedreht.
Mit solch lustigen kleinen Autos kann man durch den Red Rock Canyon fahren.
Das “Must Have” Foto eines jeden Las Vegas Besuchers.
Übernachtung in der Nähe des Strips
Im Internet haben wir nach einer guten, günstigen und vor allem ruhigen Übernachtungsmöglichkeit gesucht und stießen auf das Tuscany Suites & Casino Hotel. Wir würden nächstes Mal mit Sicherheit woanders einchecken, aber unter Vorbehalt kann man es empfehlen.
Hier einige Vorteile dieser Unterkunft: Der Hotelkomplex besteht aus verschiedenen Häusern und wirkt tatsächlich ein wenig wie ein Urlaubsresort irgendwo in Italien. Auch die angelegten Gärten sind sehr schön, man möge sich erinnern Las Vegas liegt mitten in einer kargen Wüstenlandschaft. Die Zimmer und Badezimmer sind großzügig, geschmackvoll eingerichtet und sauber. Es ist ruhig im Tuscany´s. Zwar spielt hier abends auch ab und zu eine Band in der Lobby, aber eher für ein betagteres Publikum und auch nicht bis spät in die Nacht. Unter der Woche haben wir nur etwas mehr als 60 Dollar für ein Doppelzimmer bezahlt.
Kontra: Wir sind Nichtraucher und wurden in ein widerlich stinkendes Raucherzimmer eingebucht. Eine Entschädigung dafür gab es nicht. Nichtmal ein gratis Frühstück oder Coupons für die Glücksspiele, obwohl das sicherlich machbar gewesen wäre. Das Frühstück im Restaurant vor Ort ist wirklich schlecht. Das Dinner Restaurant im Tuscany Gardens hat angeblich einen Preis gewonnen, für die beste italienische Küche in der gesamten Umgebung. Für europäische Verhältnisse war das eher ein Reinfall. Spart euch das und geht woanders essen. Der Weg zum Strip ist zu Fuß machbar, aber doch relativ weit für einen Urlauber mit wenig Zeit und bei 50 Grad Celsius Außentemperatur anstrengender als gedacht. Am Wochenende ziehen die Preise stark an und wir haben am Freitag etwas über 90 Dollar bezahlt, und da der Samstag quasi unbezahlbar war, trotz Qualitätsmängeln, entschieden wir uns für einen Umzug in ein viel spannenderes Hotel, doch dazu später mehr.
Der Las Vegas Strip
Für uns war allein der Spaziergang auf dem Strip schon das eigentliche Highlight. Hier ist immer und überall etwas geboten. Langeweile braucht man hier nicht zu befürchten. Das Schöne an Vegas ist ja, dass hier tatsächlich für jeden das Richtige geboten wird. Seien es Konzerte in sämtlichen Musikrichtungen, Parties, Shopping Touren oder ganz elegant Essen gehen auf höchstem Niveau. Wirklich jeder kommt hier auf seine Kosten. Es gibt talentierte Straßenmusiker, die sich ihre nächste große Reise finanzieren möchten und die Obdachlosen sorgen auf ihre ganz eigene Art für Entertainment und verhielten sich uns gegenüber keinesfalls unangenehm oder aggressiv. Unter ihnen tummeln sich oft auch Kriegsveteranen.
Blick auf den südlichen Teil des Strips.
Eine Marilyn Monroe Imitatorin.
Marion ist begeistert von dieser verrückten Stadt.
An jeder Ecke liegen die Obdachlosen. Ein Armutszeugnis für die USA.
Am Strip ist zu jeder Tageszeit was los.
Eines der zahlreichen Casinos die in der ganzen Stadt verteilt sind.
Dieser arme Mann hat sich ein Schattenplatz gesucht um nicht zu dehydrieren, bei Temperaturen von ca. 50 Grad Celsius.
Die Minions sind in dieser Stadt weit verbreitet.
Skurril, ein Märchenschloss Hotel.
Das Leben in den Strassen von Las Vegas. Während der eine Werbung macht für eine Shooting Range, singt neben ihm ein Elvis Presley Imitator.
An Geld scheint es dieser Stadt nicht zu fehlen.
Das Tageshighlight war für uns das Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Wir hatten viel Spaß und haben die lustigsten Szenen und Figuren fotografiert. Am coolsten ist wohl das „Hang Over“ Zimmer, originalgetreu wie aus dem gleichnamigen Film.
Als nächstes besuchten wir den Siegfried and Roy´s Secret Garden und das Dolphin´s Habitat. Die Bilder hierzu sparen wir uns, denn so etwas wollen wir nicht unterstützen. Es war einfach nur schrecklich und sehr traurig. In wirklich kleinsten Käfigen werden diese beeindruckenden weißen Tiger und Löwen gehalten und haben nur selten ihre Ruhe. Noch viel schlimmer finden wir die armen Delfine in den viel zu kleinen Pools. Uns wird übel bei dem Gedanken wie sich Menschen an diesen in Gefangenschaft lebenden Tieren erfreuen können. Möchtest du gerne mit diesen Säugetieren schwimmen, dann mach das doch bitte in der freien Wildbahn. Dem Delfin sollte es frei stehen wegzuschwimmen, wenn er das will. Doch sind diese friedfertigen Tiere meist viel zu verspielt und neugierig. Wie und wo du mit wilden Delfinen schwimmen kannst, liest du in unserem Sansibar Bericht: Sansibar – Tropisches Paradies im indischen Ozean
Zum Sonnenuntergang fuhren wir raus zum Stratosphere Tower, der liegt etwas abseits am nördlichen Ende des Strips. Von dort oben gibt es eine grandiose Aussicht auf die Stadt. Allein wegen dem Sonnenuntergang und dem Panorama lohnt sich ein Besuch. Für Adrenalin Junkies gibt es spektakuläre Fahrgeschäfte, oben auf der Plattform, für den ultimativen Kick.
Oben auf dem Stratosphere Tower.
Der Las Vegas Strip aus der Vogelperspektive.
Heiraten mit Elvis Presley als Trauredner? No Problem in Vegas
Sehenswerte Hotelkomplexe am Strip
Bei unseren Ausflügen besichtigten wir zahlreiche, beeindruckende Hotelkomplexe. Besonders schön ist der Caesars Palace, welcher die Stadt Rom darstellen soll. Im Inneren gibt es einen blau animierten Himmel mit kleinen Wölkchen, als wäre man in Italien. Sogar die Lichtstimmung wird an die Tageszeit in Italien angepasst. Das Venetian simuliert die Highlights von Venedig, inklusive Markusplatz, vielen Kanälen und der Rialto Brücke. Auch eine Gondola Fahrt ist sogar möglich. Im Hotel Paris kann man Paris erleben inklusive Eiffelturm und überall gibt es kleine Cafes und Bäckereien mit Baguette und Croissants. Und das alles mitten in der Wüste bei 50 Grad Celcius Aussentemperaturen, skurril findet ihr nicht? Das Circus Circus verfügt über einen eigenen Vergnügungspark, hier kommen vor allem Familien mit kleinen Kindern auf ihre Kosten. Durch das Hotel New York, New York schlängelt sich eine waghalsige Achterbahn. Wir waren jetzt insgesamt 4 Nächte in Vegas und haben es bei Weitem nicht geschafft, alle Komplexe zu bestaunen.
Im Innern des Caesar Palace Komplexes.
Im Cosmopolitan gab es diesen übergrossen High Heel zum bestaunen.
Das Bellagio Hotel ist sehr bunt verziert.
Bar im Bellagio Hotel.
Der Hotelkomplex New York, New York mit Achterbahn die durch die ganze Anlage führt.
Das Venetian.
Wie im richtigen Venedig. Eine Gondel Fahrt durch die Kanäle.
Der Markusplatz wurde perfekt kopiert.
Hier kann man sich Sauerstoff mit verschiedenen Aromen reinziehen.
Auch die asiatischen Touristengruppen dürfen im Venetian natürlich nicht fehlen.
Chinesisches Restaurant im Komplex des Paris Hotels.
Reinigungsarbeiten an der Aussenfassade eines Gebäudekomplexes.
Ferienwohnung des neuen amerikanischen Präsidenten.
Sportwetten sind hier auch sehr beliebt.
Traurige Realität in den Strassen von Vegas.
Dieser junge Mann macht seiner Freundin wohl gerade einen Heiratsantrag vor dem Trevi Brunnen.
Erst Burger essen, dann rumballern. So sind die Amis.
Helikopter Rundflug
Um 5 Uhr morgens wurden wir von einem MiniBus bei unserem Hotel abgeholt. Wir dachten, dass das Morgenlicht bestimmt am Besten fürs Fotografieren ist. Aber bis wir tatsächlich in der Luft und über dem legendären Grand Canyon schwebten, verging so viel Zeit, dass vielleicht doch die Abendtour die bessere Wahl gewesen wäre. Nichtsdestotrotz war es ein unglaublich fabelhaftes Erlebnis. Im Helikopter gab es Platz für 4 Personen und eine freie Platzwahl ist nicht möglich. Alle Passagiere erhielten Kopfhörer mit Headset, zum Schutz vor dem Propeller Lärm und für die Verständigung mit dem Piloten. Wir wurden mit Hits, wie sie auch in den alten Vietnam Filmen vorkommen, bespielt. Die Musik von Jimi Hendrix und Co schaffte eine unbeschreiblich schöne Atmosphäre während des Rundflugs. Die herrlichen Ausblicke auf den Colorado River am Grand Canyon und den berühmten Skywalk der dort ansässigen Indianer wurden bei diesem atemberaubenden Gefühl fast zu einer Nebensache. Es war einfach geil so zu fliegen. Außerdem überflogen wir noch die vulkanischen Black Mountains, den Hoover Dam, Lake Mead und Grapevine Mesa. Für 50 Dollar kann man ein „Front Seat Upgrade“ dazu buchen. Dies kann aber nicht garantiert werden.
Insgesamt dauert die Tour mit Papillon etwa 3,5 bis 4 Stunden. Natürlich ist man nicht so lange in der Luft, da darf man sich keine falschen Hoffnungen machen. Die Flugzeit hatte eine angenehme Dauer von fantastischen 70 Minuten und die Preise starten bei 259 US$ pro Person.
Spektakulär, der Hover Dam.
Der Grand Canyon.
Lake Mead.
Der Colorado River schlängelt sich hier durch die Black Mountains.
Freemont Street – Das alte Las Vegas
Aufgepasst! Jetzt wird es nochmal richtig spannend. Die letzte Nacht verbringen wir nicht am Strip, sondern im sagenhaften „alten und ursprünglichen“ Las Vegas. Wir beziehen ein schönes Zimmer im Golden Nugget Hotel, hoch oben im Carson Tower mit atemberaubender Aussicht auf den Strip. Dort hatten wir Tag und Nacht absolute Ruhe, obwohl unten und draußen die absolute Party im Gange war. Diese Unterkunft hat einige Besonderheiten. Im Inneren des Außenpools befindet sich ein Hai Aquarium, durch welches eine Rutsche verläuft. Ja schon richtig gehört. In diesem Pool ziehen echte Haie ihre Bahnen und man rutscht in einer durchsichtigen Röhre mitten durch. Ob man das jetzt als Tierschützer gut oder schlecht findet, sei mal dahingestellt, es ist auf jeden Fall spektakulär und einzigartig. Darüber hinaus hat man über den Hoteleingang direkten Zugang auf die berühmt berüchtigte Freemont Street. Man wohnt quasi mittendrin im Geschehen.
Eine Rutsche geht mitten durch das Haifischbecken. Einfach crazy.
Das Fremont Street Experience Event
Wie es das Glück wollte, kamen wir gerade Recht zu einem Special Event, der „Freemont Street Experience“. Das Spektakel findet jeden ersten Freitag im Monat statt, außer im Winter. Der Zugang ist erst ab einem Alter von 21 Jahren erlaubt. Gekennzeichnet wird das durch das Tragen eines Festivalbändchens am Handgelenk. Los geht es um ca. 21 Uhr mit einer imponierenden, psychedelischen Lichter- und Videoshow in der gewölbten Kuppel, die auch als Dach für die ganze Straße dient. Gleichzeitig spielen lautstark mehrere Rockbands, junge Rapper geben sich Life Battles und die Obdachlosen versuchen sich mit Comedy im Stil von Jack Ass. Schilder wie „Curse me“, „Kick me in my Balls“ und Ähnliches sind hier scheinbar völlig normal. Die Amis haben eben einen etwas anderen Humor. Bei uns wäre Dies sicherlich undenkbar. Egal ob Obachloser, Rollstuhlfahrer oder Tourist, alle feiern hier zusammen. Die Stimmung ist großartig und sehr positiv. Getränke kann man sich günstig im Supermarkt kaufen. Dort gibt es zwar Schilder, dass das nicht erlaubt wäre, aber macht trotzdem jeder. Im schlimmsten Fall werden die Sachen eben konfisziert. Das kann man doch verschmerzen wie wir finden. Wer es ganz krass will, fliegt mit der Zip Line einmal über den gesamten Platz. An diesem Abend hatte jeoch einer leider Pech und blieb in der Mitte hängen. Er konnte zum Glück unverletzt geborgen werden.
Marion bestaunt die psychedelischen Animationen.
Auch eine Art um Geld zu verdienen.
Fallen Angels.
Im Battlefield Vegas kann man mit allem rumballern was das Waffenarsenal hergibt.
Man kann die Feinde Amerikas erahnen.
Glücksspiel
Was wäre diese Stadt ohne die vielen Casinos. Bei unserem Budget haben wir uns von den Automaten eher ferngehalten aber ab und zu steckten wir 1 bis 2 Dollar in die einarmigen Banditen. Die sind einfach zu cool, um ignoriert zu werden. Einmal hatte Daniel den 30-fachen Gewinn seines Einsatzes. Wie schade nur, dass der Einsatz nur 1 Dollar war. Mit dem neu gewonnenen Budget haben wir uns am Roulette versucht. Alles auf Schwarz oder alles auf Rot setzen? Spaß macht es ja schon, deshalb empfehlen wir, wenigstens einen kleinen Etat für diesen Zweck auszugeben. Ein bekanntes Spiel ist ja noch Black Jack, aber dann setzt es bei uns schon aus. Mit dem Rest kennen wir uns leider nicht aus.
Besucher mit der passenden Kleidung für diese durchgeknallte Stadt.
Und nicht vergessen: „What happens in Vegas, stays in Vegas.“
Weitere Artikel unserer Reise durch den wilden Westen der USA:
Roadtrip von Vegas nach Kalifornien
Wow! Ich liebe diese Stadt! Die lebhaften Fotos sind der Hammer und geben mal einen ganz anderen, viel authentischeren Einblick, als das was man sonst so von Las Vegas sieht. Auch die vielen Informationen sind sehr hilfreich, besonders, weil ihr sehr ehrlich seid! Ich fiebere schon auf meinen nächsten Besuch nach Vegas hin!