Heute wollen wir uns mal mit der Thematik Malariaprophylaxe auseinandersetzen. Wusstet ihr eigentlich, dass Daniel von 2009-2011 auf eigene Faust den gesamten Kontinent Afrika umrundet hat? Dadurch kann er natürlich auf ein großzügiges Repertoire an eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Doch auch ich(Marion), wenn auch in einem etwas kleineren Rahmen, habe bereits drei afrikanische Länder bereist. In diesem Artikel haben wir einige Empfehlungen aufgelistet, die wir euch aufgrund unserer Erfahrungen nahe legen.

Zwischen November und Mai ist das Risiko  im südlichen Afrika an Malaria zu erkranken höher als in den verbleibenden Monaten. Also haben wir uns selbstverständlich um eine Vorsorge bemüht. Jedoch haben wir uns gegen die chemischen Medikamente entschieden, die hierzulande von den Ärzten verschrieben werden. Als gängige medikamentöse Vorbeugung werden hierzulande meist drei Medikamente vorgeschlagen.

Malariagebiete_2015D

Malarone mit dem Wirkstoff Atovaquon/Proguanil kann sowohl zur Prophylaxe als auch als Stand-By Medikament eingenommen werden. Das ist das wohl gängigste Mittel. Ich(Marion) habe es selbst schon zweimal eingenommen und habe es auch gut vertragen. Ich kann mich nicht beklagen. Jedoch hatten alle 18 Personen die mit mir unterwegs waren, einschließlich meiner selbst einen nervigen trockenen Husten, als Nebenwirkung. Starke Müdigkeit ist zwar keine offizielle Nebenwirkung der Tabletten aber ich verdächtige Malarone trotzdem und möchte es einmal ohne versuchen, wobei ich kein Problem hätte es wieder zu nehmen.

Lariam  mit dem Wirkstoff Mefloquin ist eine preisgünstigere Variante auf dem Markt welche sowohl zur Prophylaxe als auch zur Stand-By Therapie verwendet werden kann. Jedoch kann es bei bestimmten Menschen Nebenwirkungen auslösen, die die Psyche betreffen. Gelegentlich treten  Depressionen, Stimmungsschwankungen, Angst, Unruhe und Panik auf um nur ein paar wenige zu nennen. Darauf können wir auf einer relativ beschwerlichen Reise durchaus verzichten.

Doxycyclin ist ein Antibiotikum. Ich persönlich möchte kein antibiotisches Medikament einnehmen, wenn ich es nicht unbedingt muss. Ich denke dabei an Resistenzen und gravierende Nebenwirkungen bei Langzeitanwendung. Dennoch mag es durchaus Situationen geben in denen diese Art der Prophylaxe empfehlenswert ist. Zum Beispiel in Gebieten mit Resistenzen gegen andere Malaria Mittel. Der Wirkstoff macht die Haut Sonnenempfindlich und Alkohol erschwert die Aufnahme des Antibiotikums in den Körper. Ist beides nicht wirklich schön im Urlaub.

 Welche Prophylaxe ist denn nun sinnvoll für uns?

Daniel kochte sich während seiner großen Afrika Umrundung täglich einen Beifuss(Artemisia) Tee, welcher vor Ort in den meisten afrikanischen Ländern erhältlich ist. Jeden Tag trank er ein Tasse von diesem Tee und blieb während des gesamten Aufenthalts von der Malaria verschont. Als alte Skeptikerin recherchierte ich ein wenig und kam auch schnell zu der Überzeugung, dass Artemisia diesmal das Mittel der Wahl sein wird. Da der Tee in Deutschland nicht so leicht erhältlich ist und die tägliche Zubereitung eines offenen, bitteren Tees doch mühsam ist, entschieden wir uns für eine  Tinktur aus dem einjährigen Beifuss. Wichtig dabei ist , dass es sich um den einjährigen Beifuss handelt. Von diesem nimmt man dann täglich 1-2 Teelöffel zu sich. Übrigens, wir bekamen während der Reise keine Malaria und auch keine anderen Krankheiten.

Die beste Vorbeugung gegen Malaria ist immer noch die Faustregel, möglichst NICHT STECHEN LASSEN! Empfohlen wird daher das tragen heller Kleidung, da man die lästigen Insekten so leichter entdecken kann. Es gibt auch mückenabweisende, bzw nahezu mückendichte Kleidung. Hier ist das Gewebe so eng gewebt, dass es die Stechmücken sehr schwer haben hindurchzustechen. Meist sind das natürlich etwas kräftigere, dickere Stoffe.

Zum Beispiel:

Zusätzlich kann man die wichtigsten Kleidungsstücke noch mit Permethrin imprägnieren. Das mache ich mit dem Nobite Spray für Kleidung. Auch das Moskitonetz welches man unbedingt dabei haben sollte, sprühen wir mit diesem Repellent ein.

Für die Haut hat sich das Schweizer Spray Anti Brumm mit dem Wirkstoff DEET bewährt. Es ist absolut wirkungsvoll und einfach in der Handhabung, da läuft nichts, tropft nichts und man ist schnell und einfach versorgt. Eines der besten Mückensprays überhaupt.

Weitere Infos gibts beim Tropeninstitut.

 

You might also like

Einmal rund um Afrika – Teil 15 – Zimbabwe
Read more
Einmal rund um Afrika – Teil 13 – Namibia
Read more
Die Reisekrankheit – Tipps und Tricks zur Linderung von Symptomen
Read more
Kibera Fashion Week 2023
Read more
SAUTI ZA BUSARA ZANZIBAR 2022
Read more

4 comments

Sabine

Ihr seid ja ganz schön mutig! Da bin ich ja sehr gespannt auf den Bericht danach. Ich hoffe dass ihr gesund und munter und mit vielen schönen Geschichten und Bildern zurückkommt!

Eva

Wie lange seid ihr den unterwegs? Ab einer gewissen Länge macht ein Prophylaxe-Chemiekeule auch keinen Sinn mehr. Wir waren mal 6 Monate in Afrika unterwegs nur mit Stand-By Medikamenten. Ganz wohl habe ich mich nie gefühlt und bin trotz aller Vorsicht auch ständig gestochen worden. Es ist nix passiert aber kurzzeitig hatte ich Paranoia, dass ich mir doch Malaria eingefangen habe ….

    marionanddaniel

    Hey, danke für dein Kommentar. Ich (Daniel) hatte während einer 2jährigen Afrika umrundung trotz vielen Mückenstichen auch nie Malaria bekommen, hatte aber jeden Morgen einen Beifuss Tee getrunken.

Verena & Patrick

Hallo Ihr beiden,

in den ersten 4 Jahren unsere Afrikareise in unserem Allrad-LKW (Bj. 1968) haben wir auch Glück gehabt und keine Malaria bekommen. Dann hat es uns beide aber doch erwischt.

Wir hatten als wir 2010 unsere Afrika-Durchquerung gestartet haben das auch alles dabei, aber vieles haben wir nicht genutzt oder es gab es vor Ort viel günstiger wie z.B. statt Antibrumm das südafrikanische Peacefull Sleep oder Anti-Brumm.

Statt das gesamte Moskitonetz mit NoBite Kleidungsschutz einzusprühen, gibt es auch einfach eine Tablette die man in Wasser auflöst und dann das Moskitonetz darin einwirken lässt und so imprägniert. Wir haben das nicht gemacht, weil das totale Chemiekeulen sind und wir nicht immer mit der Haut mit solchen Stoffen in Berührung kommen möchten. Das gilt auch für das NoBite Kleidungsspray. Und noch viel wichtiger, wenn ihr die Kleidung wascht, werden die giftigen Chemikalien ins Wasser ausgeschieden. Damit wird das Trinkwasser verunreinigt.

Viele Grüße aus Südafrika und Euch viel Spaß in Afrika,
Verena und Patrick
http://www.runterwegs.de

Leave a reply