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Georgien (3) – Von Tiflis über Umwege nach Stepanzminda

Daniel, 3. Januar 20178. April 2019

Tiflis, heutzutage eigentlich Tbilisi genannt ist eine junge und sehr moderne Stadt. Es gibt unzählige Ausgehviertel zum Essen, Trinken, Tanzen oder Shisha rauchen und das kulturelle Angebot ist sehr breit gefächert. Der Besuch in einem der traditionellen Sulphur Bäder ist definitiv ein Highlight und sollte auf keinen Fall weggelassen werden. Tbilisi gehört übrigens zu den weltweit sichersten Städten. Klingt überraschend, aber man kann es wirklich spüren. Die Polizeipräsenz ist wie überall im Land auch hier ziemlich hoch.

Georgien war eins der ersten freien Länder nach der Sowjetzeit. Leider ist die Wirtschaft nach dem Kommunismus zusammengebrochen und muss völlig neu aufgebaut werden. Dadurch herrscht bis heute viel Armut. Doch das kleine Land befindet sich im Aufschwung. Im Kommunismus wollte man den Bürgern vorgaukeln, dass alle gleich sind und für eine große gemeinsame Sache arbeiten. In Wirklichkeit waren Sie aber eher Sklaven des Systems.

Ausblick auf eines der ärmeren Viertel von Tiflis.

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In Tiflis buchen wir uns in ein tolles Apartment auf westlichem Niveau in einem ruhigen Viertel ein. Die besten Sonderangebote haben wir wie immer über booking.com gefunden. Hier kann man kurzfristig richtig gute Schnäppchen machen.

Tiflis Free Walking Tours

Noch am selben Abend nehmen wir an einer Free Walking Tour in der historischen Altstadt teil. Diese Touren werden von sehr kompetenten Fachleuten geführt, geben einen guten ersten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und machen noch dazu sehr viel Spaß. Lass dich von dem Wort „free“ jedoch nicht irritieren. Natürlich sollte man am Ende eine angemessene Bezahlung in Form von Trinkgeld geben. Wir treffen uns vor der Tourist Information. Die Führungen finden zweimal täglich statt. Zur Mittagszeit und Abends. Da die Touren sehr ausgiebig sind und 3 Stunden dauern, ist es sinnvoll etwas Wasser und Snacks mitzunehmen.

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Mit der Gondel fahren wir auf den Berg zur Statue „Mother of Georgia“. In der einen Hand hält sie Wein und in der anderen ein Schwert. Für die Freunde soll sie einladend wirken und für die Feinde bedrohlich.

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Echt skurril ist der Turm des Puppentheaters.

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Eines der ursprünglichen Häuser, welches nicht zerstört wurde. Der Balkon ist durchgängig, da die Georgier es lieben sich gegenseitig zu besuchen.

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Die moderne Brücke über den Fluss Kura.

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Hier gibt es viele Variationen des georgischen Snickers.

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Unser Tourguide stimmte sogar ein georgisches Lied für uns an. Er hat eine wirklich beeindruckende Stimme. Die georgische Musik zählt zum Unesco Weltkulturerbe, weil sie so speziell und einzigartig ist.

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Alte Häuser werden gestützt um den Verfall vorzubeugen.

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Cafe Leila

Das Cafe Leila ist ein echter Hingucker, mit vielen Details dekoriert und hat eine mauretanische Deckenverzierung. Eine Kanne Tee mit 2 Tassen kostet 5 Lari (1,50 Euro). Die Homemade Lemonade kostet 6 Lari (2,50 Euro). Zum Essen gibt es hier nur vegetarische Gerichte und leckeres Gebäck.

 

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Hier wird das traditionelle Fladenbrot in einem Lehmofen gebacken.

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Historisches Sulphur Bad

Im Bäderviertel von Tbilisi kann man sich ein eigenes Abteil mit heißem Sulphur Bad für läppische 40 Lari (15 Euro) ganz exklusiv für eine Stunde mieten. Für weitere 10 Lari (3,50 Euro) kommt auch ein Masseur vorbei. Seit über 700 Jahren sind diese alten Gemäuer schon in Betrieb. So etwas kann man sonst maximal noch als Denkmal besichtigen und hier kann man quasi die Antike am eigenen Leib erfahren.

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Diese Ballett Tänzer waren für eine Hochzeit gebucht und präsentierten sich spontan für ein Foto.

 

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Umwege wegen Passverlust

Marion war so blöd und hat ihren Reisepass und ihr gesamtes Reisebudget unter dem Kopfkissen im Hotel in Achalkalaki an der armenischen Grenze vergessen. Ausgerechnet in einem Hotel von dem wir keinen Namen oder eine Adresse hatten. Durch viel Nachdruck konnten wir mithilfe des Tourismus Büros in Tiflis und ein paar Anrufen in den Ort Kontakt mit dem Hotelier aufnehmen und bekamen komplett alles wieder zurück. Wir waren baff und es war total peinlich. Insgesamt scheinen die Georgier sehr sehr ehrlich und fair zu sein. Ob es an der Mentalität oder an der Angst vor der Polizei liegt, können wir nach so kurzer Zeit leider nicht einschätzen. Uns wurde jedenfalls mitgeteilt, sollten wir niemanden erreichen wird die Polizei meinen Pass mit absoluter Garantie finden. Wir sind froh und erleichtert, dass es auch auf dem unbürokratischen Weg funktionierte. Also sind wir wieder über die Berge zurück nach Achalkalaki gefahren und wurden mit traumhaftem Wetter belohnt.

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Wir fahren über den landschaftlich sehr reizvollen Bergpass M-20 von Achalkalaki nach Bordschomi.

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Oben treffen wir auf Schäfer mit ihren Herden und unterhalten uns spontan mit ihnen. Anscheinend freuen sich die Herren über jede mögliche Abwechslung. In der Ferne sehen wir einen beeindruckenden, schneebedeckten Vulkan.

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Hier oben treffen wir auf grosse Schafherden.

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Nach einem Polizei Checkpoint oben am Pass geht es dann wieder runter in den Kurort Bordschomi.

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Mineralwasserpark in Bordschomi

Die Heilquellen in Bordschomi sind weltbekannt. Vor allem Russen schwören auf die Heilkräfte und reisen in Scharen an. Dem Wasser wird eine wohltuende Wirkung im Magen-Darm Bereich nachgesagt. Tatsächlich macht der Export von abgefülltem Bordschomi Wasser 10 Prozent der Exportleistung Georgiens aus. Im Mineralwasserpark kann man flanieren und spazieren. An der Quelle füllen wir uns leicht warmes Bordschomi Wasser ab und trinken auf unsere Gesundheit. Im Wald solle es auch offene Thermalpools geben, aber so viel Zeit hatten wir leider nicht.

Tipp für das Abendessen: „The old Borjomi“ ist ein gut frequentiertes Lokal in gemütlichem Ambiente. Insgesamt zahlen wir 15 Euro für einen Brotkorb, Tomatensoße, Mexican Potatoes, 5 Khinkali Teigtaschen, 1 Sulguni Käse, Oliven ,1 Liter Rotwein und 0,5 Liter Wasser. Wir hatten Schwierigkeiten alles aufzuessen. Übernachtet haben wir für 50 Lari (18 Euro) in einem privaten Guesthouse.  Die Unterkünfte sind nicht immer leicht zu finden, da sie oft gar keine Schilder und keine richtigen Adressen haben. Wir empfehlen daher den Gebrauch einer georgischen SIM-karte zum telefonieren.

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Immer wieder wird uns Honig und andere Souvenirs am Strassenrand angeboten.

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Stepanzminda (Kazbegi)

Für die nächsten 3 Tage wird eine Kaltwetterfront bzw. für die höheren Lagen ein Schneesturm vorhergesagt. Ausgerechnet dann, wenn wir planen so richtig tief in den großen Kaukasus zu fahren. Nach kurzem Überlegen und Beraten machte eine Planänderung nicht wirklich Sinn und wir beschließen einfach mal loszufahren und zu sehen, was auf uns zukommt. Der Gedanke im Kaukasus eingeschneit zu sein hat doch auch etwas Romantisches an sich.

Als wir ankamen hat der Schneesturm pünktlich begonnen.

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Eingeschneit im Kaukasus

Wir waren insgesamt 4 Personen im Hotel Uptown Kazbegi. Selbst das Personal konnte aufgrund der hohen Schneemassen nicht vorbeikommen. Zum Glück lagen noch ein paar Frühstückseier im Kühlschrank, die wir uns dann einfach selbst zubereiteten.

Das Pärchen aus Tiflis welches sich hier eingebucht hatte war wohl auf Flitterwochen. Spontan starteten wir ein kleines Shooting mit den Beiden.

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Auf Grund des Wetters konnten wir mit unserem Auto nicht zur Gergetier Dreifaltigkeitskirche fahren und so heuerte Daniel einen erfahrenen Fahrer an.

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Auch bei diesem Wetter waren Trekker unterwegs.

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Strasse zur Gergetier Dreifaltigkeitskirche.

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Die Gergetier Dreifaltigkeitskirche.

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Leider war die Sicht auf die Berge und die Kirche nicht gerade vorteilhaft.

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Einer der Supermärkte in Kazbegi.

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Wir konnten nicht ewig hier oben in der warmen Hotelküche bleiben. Der Winter naht und das Wetter wird wohl eher schlechter als besser werden. Also machten wir uns auf den Weg zurück nach Tiflis. Marion hatte schon ziemlich viel Angst, aber zum Glück hatten wir ein zuverlässiges Auto. Kilometerlange Lkw Schlangen standen am Straßenrand und warteten auf eine Besserung des Wetters. Sämtliche Sehenswürdigkeiten auf dem Weg waren meterhoch eingeschneit. Wie zum Beispiel das georgisch-russische Freundschaftsdenkmal. Zurück in Tiflis gehen wir mit Bekannten Pizza essen und landen danach in einer Bar, in der wir endlich den berühmten Traubenschnaps TschaTscha bekamen. Leider war es aber etwas zu viel des Guten. Am nächsten Morgen ging es völlig gerädert weiter in die Wildnis von Südost- Georgien.

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Abenteuer Georgien Mietwagen Reise Reiseberichte Roadtrip BordschomiGeorgienKaukasusKazbegiStepanzmindaTiflis

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Comments (4)

  1. Thomas sagt:
    3. Januar 2017 um 20:32 Uhr

    Krass da liegt mal richtig viel Schnee. So was sieht man ja bei uns in Deutschland leider nur noch selten. Da kann man bestimmt auch super Ski fahren!

    Zum Antworten anmelden
  2. Christina sagt:
    4. Januar 2017 um 9:42 Uhr

    Georgien hatte ich als Reiseziel noch so gar nicht auf dem Ziel. Klingt aber überaus spannend und interessant. Werde ich mir mal merken.
    Liebe Grüße
    Christina

    Zum Antworten anmelden
    1. Marion und Daniel sagt:
      6. Januar 2017 um 21:21 Uhr

      Hey Christina, Georgien ist definitiv eine spannende Destination. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal dort.

      Zum Antworten anmelden
  3. Veronika sagt:
    24. Januar 2017 um 21:14 Uhr

    Cool – mal ein ganz anderes Reiseziel, welches ich bisher noch nicht am Schirm hatte. Euer Bericht macht aber definitiv Lust darauf!
    Liebe Grüße, die Flugente

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