Wie die meisten Reisenden auch, hatten wir für Angola nur ein 5 Tage – Transitvisum bekommen. Deshalb fuhren wir Abends an die Grenze, um unsere Pässe für den nächsten Tag stempeln zu lassen. Sollte das klappen, hatten wir also 5 volle Tage für über 2000 km, und dass bei afrikanischen Strassenverhältnissen.

Der Grenzbeamte wollte uns auch den Stempel für den nächsten Tag geben, doch irgendwie konnte er die Zahlen nicht austauschen. Minuten später kam er zurück, mit der Botschaft, es wäre nicht möglich. Na toll, nun hatten wir also nur noch 4 Tage um nach Namibia zu kommen. Mit unserem Auto unmöglich.  Zurück in den Kongo durften wir auch nicht mehr. Also fuhren wir bei strömendem Regen in der Dunkelheit nach Angola.

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Im ersten Dorf entdeckten wir eine Schule. Wir fragten Dorfbewohner, ob wir dort im Hof campen konnten. Sie meinten es wäre kein Problem, aber erst müssen wir uns beim Dorfchef anmelden. Der hatte eine grosse Freude, als plötzlich drei weisse vor ihm standen und gab uns die Genehmigung. Ein Lehrer hat ausserdem ein Klassenzimmer aufgeschlossen, damit wir im trockenen kochen und schlafen konnten.

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In dieser Gefängniszelle haben wir freiwillig eine Nacht verbracht.

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 Am nächsten Morgen, einige Stunden nach der Abfahrt, geschah dann das lang erwartete. Motorschaden! Die Fahrt war nun zu Ende und wir standen mitten im Busch. Ein chinesischer LKW Fahrer schleppte uns auf einer halsbrecherischen Fahrt ins nächste Dorf. Dort stellten wir unser Auto an der Polizeistation ab, zerlegten den Motor und warteten stundenlang auf eine Mitfahrgelegenheit in die Hauptstadt Luanda. Barbara wurde zudem noch krank und hatte Fieber. Es konnte nur besser kommen.

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Game Over. Motorschaden und Rahmenbruch.

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Es fuhren immer wieder Chinesen an uns vorbei, wollten uns aber nicht mitnehmen. Nach einigen Stunden stoppte ein Einheimischer mit einem maßlos überladenen Auto. Er meinte, wir passen da auch noch rein. No Problem. Ich weiß zwar nicht wie wir das hinbekommen haben, aber 30 min später waren wir 8 Personen inklusive Gepäck in einem kleinen Auto. Es fühlte sich beschissen an. Eingeklemmt zwischen Menschen und Gepäck. Kein Platz war mehr übrig um sich zu bewegen. 10 Stunden später kamen wir dann endlich in Luanda an und waren fix und fertig.

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Marcel entschied sich von hier aus nach Deutschland zu fliegen um Ersatzteile für sein Auto zu besorgen. Barbara und ich machten uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg ins gelobte Land, Namibia. Bei allen Problemen die wir hier hatten, war zudem nun auch unser Visum abgelaufen. Wir war somit illegal in Angola.

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Martinho, den wir in einem Bus kennenlernten, war auch auf dem Weg nach Namibia. Sein Onkel war glücklicherweise ein Grenzbeamte. Als wir die Grenze erreichten war er im Dienst und wir konnten ohne Probleme aus Angola ausreisen. Wir hatten es geschafft. Namibia! Was für ein Gefühl. Von nun an war der weitere Weg bis Kapstadt ein Kinderspiel. Marcel ist übrigens einige Monate später zurück nach Angola um den Landrover zu reparieren. Dieser steht bis zum heutigen Tag in Südafrika.

Gefahrene Kilometer seit der Abfahrt in Sigmaringen: 20 091 km

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