Ein weiterer spannender Stopover auf unserer Interrail Route durch den Balkan war Belgrad. Wir hatten keine sonderlich großen Erwartungen, aber andere Reisende die wir getroffen hatten waren begeistert. Und so gaben wir dieser tollen Stadt eine Chance und wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Aber seht selbst…
Übrigens, das Belgrader Nachtleben gilt als Geheimtipp in der europäischen Partyszene. Discos schiessen wie Pilze aus der Erde. Da wunderten wir uns nicht über das Motto der jungen Stadtbewohner: „Party hard every day“, lautet hier die Devise. Zu diesem Zweck gibt es hier auch ganz besondere Raki Gläser. Sie sehen aus wie ein Reagenzglas, das unten einen dicken Bauch hat. Die Öffnung oben ist nur so groß wie eine Fingerkuppe. So ist es möglich, auch wenn man bereits unter dem Tisch liegt, weiter zu trinken, ohne etwas zu verschütten, erzählte es uns die junge Fremdenführerin Milica.
Kreativ, bunt und jung. Das ist Belgrad.
Tolle Hausfassaden.
Free Belgrade Walking Tours
Die Free Tours finden jeden Tag um 11 Uhr und um 16 Uhr statt. Das ganze Jahr über. Am Treffpunkt „Republic Square“ warteten bestimmt 30 oder 40 Menschen aus aller Herren Länder. Die junge, dynamische Milica führte uns mit Herzblut durch die Innenstadt. Man konnte die Liebe zu ihrer Stadt spüren und das übertrug sich auch schnell auf uns. Sie zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, gab uns einen Mini Sprachkurs und erzählte auch von der Zeit, als die Nato Belgrad bombardierte. Eine sehr empfehlenswerte Tour und das ganze kostet nur ein wenig Trinkgeld.
Mit dem Zebrastreifen nehmen die Belgrader es wörtlich.
Klassiker, ein alter YUGO aus der Zeit als Jugoslawien noch vereint war.
Die Burg, hoch oben über der Donau.
Was für ein Ausblick über die Donau.
Der berühmte “Naked Man” thront auf einem Obelisk.
Dieser Hund lebt auf der Strasse und hat uns begleitet.
Die Kreativität kennt in Belgrad keine Grenzen. Hier der Innenhof einer Bar.
Essen in Belgrad
Zum Abendessen gingen wir in das authentische, rustikal eingerichtete Restaurant Zavicaj. Es lag nur wenige Schritte vom Hostel entfernt und wurde uns auch dort empfohlen. Es gibt sehr gute serbische Küche und große Portionen. Wir bestellten Cevapcici in Tomatensoße und Souflaki Spieße mit Pommes. Dazu ein Gläschen Wein und zum Abschluss noch einen Schuss Raki für die Verdauung. Die Küche in Serbien ist insgesamt eher fleischlastig. Es gibt auch unser beliebtes Schnitzel, allerdings wird es hier zu einer Rolle geformt. Eine sehr interessant Kreation.
Bier darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Architektur und einige Namen erinnern stark an Russland. Hier das Hotel Moskau.
Die alten Strassenbahnen der Stadt haben einen gewissen Charme.
Asyl Aufnahmezentrum der Stadt.
Auf dem grossen Plakat sieht man die geplante Wasserfront, welche das Bild von Belgrad dramatisch ändern soll. Es soll eine Art LasVegas des Balkans entstehen. Das Geld dafür kommt von Arabern aus Qatar. Die Einheimischen sind nicht begeistert.
Unten an der Flusspromenade gab es einige Souvenirgeschäfte und Restaurants, die auf dem Gelände der zukünftigen modernen Wasserfront standen. Nur einen Tag vor unserer Ankunft wurden diese in der Nacht von Unbekannten zerstört. Man kann sich vorstellen wer wohl dahinter steckt.
Von Belgrad aus haben wir dann einen Nachtzug nach Wien bekommen und von dort ging es direkt weiter bis zu unserem Wohnort Regensburg.
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Belgrad scheint schon sehr interessant zu sein. Interessanter Beitrag!