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…und warum das keine so gute Idee war. Jetzt wird es abenteuerlich. Wir hätten nie damit gerechnet, dass wir in den letzten Tagen unserer Interrail Reise noch so viel erleben würden. Diesen Abschnitt hatten wir im Geiste eigentlich schon unter der Rubrik „schnelle Heimreise“ verbucht. Doch es kam ganz anders.

September ist die perfekte Reisezeit um im Allgäu einem Viehscheid beizuwohnen. Jedes Jahr im Frühjahr werden die Rinder und Kühe auf die saftig grünen Bergweiden getrieben und im September gehts dann wieder runter ins Tal wo die Tiere wieder in den Stallungen des Bauern untergebracht werden. Diese Prozedur nennt man Viehscheid. Das ganze wird natürlich in einem großen Bierzelt mit Musik und regionalen Köstlichkeiten gefeiert. 

Meteora bedeutet so viel wie „über die Erde erhoben“. Bei Nebel sieht es nämlich so aus, als würden die Klöster in der Luft schweben. Insgesamt gibt es 24 Gotteshäuser in schwindelerregender Höhe. 6 davon werden auch heute noch von Mönchen und Ordensschwestern bewohnt. Die ersten Siedler waren Eremiten. Das sind Einsiedler, die abgeschnitten von der restlichen Zivilisation leben. Sie kletterten die steilen Sandstein Säulen hinauf und lebten fortan in einer Art Höhle. Von den dort lebenden Menschen wurden sie als heilig angesehen. Später im 14. Jahrhundert begann das Klosterleben in der Region.

Athen ist eine der ältesten Siedlungen und Städte Europas. Heute ist sie die größte Stadt Griechenlands. Dreht man sich an einem beliebigen Ort in Athen einmal um die eigene Achse, so spürt man einen allgegenwärtigen Hauch von Mythen, Legenden, Geschichte, Kultur, Kunst und Krieg. Kein anderer Ort der Welt rühmt sich so vieler historischer Ereignisse, die der Welt Demokratie, Philosophie, Poesie und Dramen schenkten. Dies sind übrigens allesamt griechische Wörter.

Eigentlich war der Aufenthalt in Bari für uns nur Mittel zum Zweck, da wir von hier mit der Fähre nach Patras in Griechenland übersetzten. Diese war mit unserem  Interrail GlobalPass Ticket kostenlos. Das sich dieser Halt zu einem der schönsten und ereignisreichsten entpuppen würde, hätten wir nie gedacht. Im Gegenteil, wir dachten, Bari wäre eine nicht wirklich sehenswerte, italienische Großstadt.

Für die 300km von Palermo nach Taormina benötigten wir 4 Stunden mit dem Zug. Wir entscheiden uns für die eindrucksvolle Fahrt durch das Inland Siziliens. Auf der eingleisigen Strecke gondeln wir durch das unbekanntere Hinterland. Saftige grüne Hügel säumen diese Etappe. In Catania steigen wir um nach Taormina. Immer wieder zeigt sich uns der Ätna am Firmament und wir genießen die Ausblicke.

Wir fahren mit dem Direktzug von Neapel nach Palermo. Für diese 700km lange Strecke haben wir ca. 9h gebraucht. Moment, liegt Palermo nicht auf der italienischen Insel Sizilien? Wie kommen wir also rüber, fragen wir uns immer wieder. Die Fahrgäste und wir staunen nicht schlecht, als der gesamte Zug zweigeteilt auf eine riesige Fähre mit Schienen auffährt. Ein absolutes Spektakel. Wir können aussteigen und genießen grandiose erste Blicke auf Messina in Sizilien. Die Weiterreise nach Palermo wird zum reinsten Augenschmaus. Die Bahngleise liegen entlang der Küste und so genießen wir das gesamte Küsten Panorama dieser Region. Eine Reservierung ist für Interrailer in diesem Zug übrigens nicht zwingend nötig (auch wenn Interrail etwas anderes schreibt). Den Italienern ist das herzlich egal.

Sotterranea – Neapels Unterwelt. Es gibt in Neapel drei verschiedene Eingänge in den Untergrund. Jeder Abschnitt hat seine eigenen Besonderheit. Wir waren mit dem Kulturverein LAES unterwegs. Der Begriff „Napoli Sotterranea“ bezieht sich auf ein dichtes und komplexes Netz von Tunneln und Höhlen im Untergrund Neapels. Der Untergrund spiegelt die Oberstadt wieder. Die unterirdische Stadt erstreckt sich unter der gesamten Altstadt. Sie ist mit Mythen und Legenden verbunden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Untergrund auf unterschiedlichste Art und Weise genutzt und zwischendurch immer wieder vergessen. Geboren wurde der Ort durch die Extraktion von Tuffstein für den Bau der Stadt. Später wurden die gewonnenen Hohlräume über das Aquädukt Avellino mit Wasser befüllt. Als eine Cholera Epidemie ausbrach und Tausende tötete, wurde der Untergrund geschlossen und für lange Zeit vergessen.