Die Menschen sagen Krakau sei die schönste Stadt in Polen und da haben sie wohl nicht unrecht damit. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Altstadt im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde und heute zum UNSECO Weltkulturerbe gehört.
Die Stadt hat ca. 800.000 Einwohner, dazu kommen noch 170.000 Studenten und sage und schreibe über 10 Millionen Touristen pro Jahr. Trotzdem fühlt man sich wie in einer entspannten und gemütlichen Kleinstadt. An jeder Ecke findet sich ein tolles Cafe, kreative Geschäfte und Strassenkünstler. Langweile kommt hier so schnell keine auf. Der Marktplatz der Altstadt ist der größte in Europa und eine perfekte Basis um die Stadt zu erkunden, Leute zu beobachten oder einfach nur ein Bier oder Kaffee zu trinken. Jede Stunde spielt hier ein Trompeter aus einem der Türme der grossen Marienkirche. Und im jüdischen Viertel Kazimierz kann man sich rund um die Uhr in einer der vielen Bars bei Live Musik vergnügen.
Nach einer kurzen Taxifahrt vom Busbahnhof kamen wir dann auch schon in unserem Hotel Golden Tulip an, welches sich direkt am Rande der Altstadt befindet und eine perfekte Basis ist für die Erkundung der Altstadt.
Das Restaurant im Golden Tulip Hotel.
Am Marktplatz warten Pferdekutschen auf die vielen Touristen um sich eine Runde durch die Stadt kutschieren zu lassen. Das schwarze Pferd macht nicht gerade einen motivierten Eindruck.
In der wunderschönen Tuchhalle mitten auf dem Marktplatz werden schon lange keine Tücher mehr verkauft, stattdessen landestypische Souvenirs, wie hier Bernsteinschmuck, angeboten.
Krakau ist eine hippe, kreative und junge Stadt.
Zufällig kamen wir am ersten Abend bei dieser Demo vorbei. In Polen werden vom Staat sowohl in den Städten als auch auf dem Land Bäume gefällt und ganze Gebiete gerodet. Diese Leute demonstrierten gegen diese unnötige Zerstörung der Natur.
Der erste Abend begann gleich ganz vorzüglich im erstklassigen Restaurant Pod Baranem, mit perfektem und freundlichem Service und gutem Essen.
Wir bekamen Suppe direkt aus einem Brötchen. So etwas hatten wir bisher noch nie gesehen.
Abends am Marktplatz sind viele Menschen unterwegs.
Das üppige Frühstücksbuffet im Golden Tulip Hotel.
Um uns einen ersten großen Überblick zu verschaffen entschieden wir uns am nächsten Tag für eine private Stadtführung. Die nette Dame die uns vom Fremdenverkehrsamt Krakau zugeteilt wurde, sprach sehr gutes deutsch und hatte einige spannende Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen. So erfuhren wir, dass damals die Menschen sehr traurig waren, als die Rote Armee einmarschierte. Denn sie kamen nicht um Polen von den Nazis zu befreien, sondern um es einzunehmen und den Kommunismus einzuführen. Die Bürger fühlen sich heute mehr zum Westen hingezogen und haben große Sorge, wenn sie in Richtung Russland blicken.
Diese Brotringe sind typisch für Krakau.
Toller Durchgang mit Fresken an der alten Uni der Stadt.
Die Burganlage Wawel ist die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Die sehenswerte Burg liegt auf einem Hügel über dem Fluss Weichsel.
Die bekannte Schwester Faustyna war eine Ordensschwester und Mystikerin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt und hat diesen Altar in der Wawel-Kathedrale .
Strassenmusiker in der Altstadt.
Schöne Cafés finden sich an jeder Ecke der Stadt.
Ein weiteres Highlight war das Piano-Rouge Restaurant direkt am grossen Marktplatz. Von aussen macht es keinen sonderlich spektakulären Eindruck. Innen jedoch kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Volle Punktzahl für das Ambiente und die Live Musik.
Ist das nicht eine kreative Bar? Ein echter Augenschmaus.
Salzbergwerk Wieliczka
Die Salzmine „Wieliczka” ist eine der wertvollsten Sehenswürdigkeiten der materiellen und immateriellen Kultur Polens. Die Mine wird jährlich von mehr als eine Million Touristen aus aller Welt besucht. Sie gehört ausserdem zum UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe.
Die Salzmine „Wieliczka” ist eine unterirdische Stadt mit einer ausgebauten Infrastruktur und ist ein Ergebnis von vielen Generationen von Bergleuten. Sie stellt ein Denkmal dar, auf welches die Einheimischen sehr stolz sind. Hier gibt es mehr Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen.
Das Highlight und Herzstück der Salzmine ist die riesige beeindruckende Kapelle.
Hier können Hochzeiten und andere Veranstaltungen gefeiert werden.
So sieht die Mittagspause der Bauarbeiter aus.
Die Schindler Fabrik Emalia
Die Schindler Fabrik Emalia ist ein staatliches Museum im ehemaligen Gebäude der Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler. Schwerpunkt ist das Schicksal der Juden im Krakauer Ghetto und im Zwangsarbeitslager Plaszow im Vergleich zu den Beschäftigten in Schindlers Fabrik. Das Museum ist interaktiv aufgebaut und man kann hier locker einen halben Tag verbringen. Oskar Schindler hat gemeinsam mit seiner Frau etwa 1200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten bewahrt.
Gleich neben dem Schindler Museum befindet sich das sehenswerte Museum der Gegenwartskunst.
Abends am Hauptmarkt der Altstadt.
Auch die Schwestern dürfen mal Spass haben. Die Kreuze und Rosenkränze sind dabei durch die Luft geflogen.
Die beleuchtete Tuchhalle am Hauptmarkt.
Fronleichnam in Krakau
Die Polen sind sehr gläubige Menschen und die meisten von ihnen sind römisch-katholisch. Fronleichnam ist ein hoher Feiertag der katholischen Kirche welcher mit einer riesigen Prozession durch die Stadt gefeiert wird.
Die ersten Teilnehmer der Fronleichnams Prozession sind schonmal da.
Sogar Soldaten sind bei der Prozession mitgelaufen.
Schwestern und Nonnen gab es in allen Varianten.
Es schien als ob ganz Krakau auf der Strasse war. Im Hintergrund ist die Burganlage Wawel zu sehen.
Die Marienkirche in der Altstadt.
Tea time in einem der vielen Cafés am Hauptmarkt.
Typisch polnischer Snack.
Das jüdische Viertel Kazimierz
Sehr interessant ist auch das eher alternative und bunte jüdische Viertel Kazimierz. Am Plac Nowy gibt es hier viele beliebte Snackstände. Perfekt für eine kleine Mahlzeit zwischendurch. Die Krakauer sind übrigens verrückt nach Eiscreme. In Kazimierz gibt es laut der Einwohner, das weltweit beste Eis bei Good Lood. Unbedingt die Sorte Karamell-Salz probieren. Ein Traum!!! Abends wird das jüdische Viertel dann zur Partymeile mit Konzerten und DJ’s in den vielen Bars.
Uns ist aufgefallen, dass es in dieser Stadt von Minions nur so wimmelt.
Bunter Markt und Kirmes am Plac Wolnica in Kazimierz.
Gutes Essen haben die Polen, dass muss man schon sagen.
Einer der vielen Café Bars in Kazimierz.
Talentierter Strassenkünstler aus Australien.
Auf dem Bauernmarkt oder auch Polenmarkt genannt gibt es alle Lebensmittel die Polen zu bieten hat.
Auch Schwestern brauchen ein Handy um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein.
Die An- und Abreise
Bei Flixbus ergatterten wir im Rahmen einer Sonderaktion Tickets von Nürnberg nach Krakau für je 2 Euro. Natürlich haben wir sofort gebucht ohne viel darüber nachzudenken. Ohne viel Recherche und Informationen begaben wir uns auf große Entdeckungstour in Richtung Osten. Da in Prag fast alle Mitfahrer ausstiegen, hatten wir für den Rest der Strecke viel Bewegungsfreiheit. Oben in der ersten Reihe mit Panoramafenstern fühlten wir uns wie VIPs in der ersten Klasse. Die Fahrt dauerte insgesamt ca. 13h.
Die Benutzung der Toilette im Flixbus ist jedoch kein Spass für grössere Menschen.
Infos und Tipps
An- Abreise:
Am günstigen kann man mit Flixbus oder Ryanair aus verschiedenen deutschen Städten anreisen.
Hotel:
Es gibt viele günstige Hostels in der Altstadt. Wir haben uns für das gut gelegene Mittelklasse Hotel Golden Tulip entschieden – DZ inkl. Frühstück gibt es hier ab 80 Euro.
Restaurants:
- Pod Baranem – Gehobenes Restaurant, super Essen, freundlicher Service und tolles Ambiente.
- Carrots with Peas – Gutes und günstiges lokales Essen gibt es im Restaurant
- Piano Rouge – Einmaliges Ambiente, Live Music und gute Lage direkt am Marktplatz
Ausgehen:
Im jüdischen Viertel Kazimierz gibt es eine Bar nach der anderen. In der Alchemia Bar am Plac Nowy spielt jeden Abend eine andere Band. Auch in der Altstadt um den Hauptmarkt finden sich etliche Bars, Jazz Clubs und Diskotheken.
Highlights:
- Die Altstadt mit dem Hauptmarkt, Tuchhalle und Marienkirche
- Burg Wawel mit Kathedrale
- Oskar Schindler Museum Emalia
- Das jüdische und bunte Viertel Kazimierz
- Kirche St. Peter und St. Paul
- Salzbergwerk Wieliczka – Eintritt ca. 21 Euro
- KZ Auschwitz Birkenau – Das KZ kann man nur noch mit Reservierung besuchen welche auf der Website getätigt werden muss. Wir haben leider kein Ticket mehr bekommen.
Tipp:
Unbedingt ein Eis der Sorte Karamell-Salz in der Eisdiele Good Lood in Kazimierz probieren. Laut der Einheimischen das beste Eis der Welt! Sie scheinen damit nicht ganz unrecht zu haben.
Werbeartikel: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsamt der Stadt Krakau.
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